Gestaltungsportfolio Generative Gestaltung von Jonas Anetzberger ws2020/21

Themenblock: Freie Arbeit/Hauptmotiv

Audioreaktives und generativ erzeugtes 3D-Modell

Dieser Sketch entspringt dem persönlichen Wunsch 3D-Formen mittels Code selbst zu generieren, anstatt auf vorgefertigte Primitives bzw. bereits gesculptete Modelle zurückzugreifen. Hierfür wird zunächst mittels sinus und cosinus ein Kreis generiert, welcher anschließend entlang der x-Achse zu einer Spirale aufgedröselt wird. Um der Form Leben einzuhauchen wird das Microphon-Signal des Nutzers abgenommen um schließlich mittels Fourier-Transformation die Amplitude des jeweiligen Klangspektrums auf den Radius des Kreises zu projizieren. Im Sinne der Ästhetik wird die Form um ihren Ursprungspunkt herum geklont (because repetition legitimizes!). Die Anzahl der Klone kann hierbei vom Nutzer festgelegt werden, wobei eventuellen, auf eine hohe Klon-Anzahl zurückzuführenden Performance-Problemen mit dem Slider „Shape-Complexity“ entgegengewirkt werden kann. Darüber hinaus kann der Nutzer den Sketch mittels weiterer Anpassungsmöglichkeiten explorieren, darunter bspw. verschiedene Lichtmodi aber auch ein „Outline only“-Modus, der die 3-Dimensionalität ein Stück weit aufhebt.

Da 3-Dimensionalität in der generativen Gestaltung bisher (gefühlt) eine nicht allzu große Rolle einzunehmen scheint, obwohl das Potential groß ist, ist dies mein Hauptmotiv.

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Themenblock: Punkt, Linie oder Fläche

mystischer Kachelfilter

Die Basis für diesen Sketch bildet der Kamera-Input. Man könnte gewissermaßen behaupten, dass sich dieser Sketch mit dem Unterschied zwischen subtraktivem und additivem Farbsystem (nur ohne Farben) bzw. zwischen Druck und Screen beschäftigt. Während im Druck Rasterpunkte auf Papier aufgetragen werden, wobei sich durch Verdichtung dieser Rasterpunkte dunkle Flächen ergeben, werden bei diesem Sketch weiße Quadrate (vgl. Pixel) auf dunklem Bildschirm erzeugt, allerdings wird hierbei die Verdichtung nicht durch die Anzahl ebenjener sondern durch deren Größe herbeigeführt. Ebenjene ist auch durch den Nutzer modifizierbar, wodurch der Sketch weiter abstrahiert werden kann. Ein ganz anderes Abstraktionslevel bieten die „spacingX“- bzw. „spacingY“-Slider, die aufgrund eines absichtlich nicht behobenen Bugs nur in bestimmten Relationen zueinander ein akkurates Abbild des Kamerabilds wiedergeben. Bei wiederum anderen Relationen kann es passieren, dass man plötzlich sein eigenes Antlitz gleich mehrere Male nebeneinander erblickt. Mit etwas Glück ist es sogar möglich, den Kopf seines virtuellen Klons zu streicheln – ich lade jede*n potentielle*n Nutzer*in ein, zu versuchen dieses Ergebnis herbeizuführen. Die Reduzierung der Hintergrunddeckkraft führt darüber hinaus dazu, dass Bewegungen einen weißen Schleier hinter sich herziehen- echt mystisch!

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Themenblock: Farbe

Alle Pixel sind am Start

Nachdem der mystische Kachelfilter bereits nach einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem Thema Pixel verlangte, wurde dieses Prinzip auch hier angewendet, jedoch mit Fokus auf die r/g/b-Werte des jeweiligen Pixels. Mittels sinus/cosinus/tangens werden überlagernde Verläufe erzeugt, wobei der Nutzer eingeladen wird diese zu modifizieren. Hierfür stehen auch Slider zur Verfügung, die die Farbbereiche und Wellenlängen beeinflussen. Teilweise wirkt der Sketch, als wären die Störeffekte von alten VHS-Aufnahmen extrahiert und schließlich verstärkt und übersättigt worden.

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